Rückgang des Produktivitätswachstums und Unternehmensdynamik
Autor: Michael Weichselbaumer
Report 01/24
Das Produktivitätswachstum hat sich von 1995–2006 auf 2007–2019 in vielen Ländern verlangsamt. Der erste Abschnitt fasst die wichtigsten möglichen Ursachen nach Goldin et al. (2024) zusammen und überträgt deren Quantifizierung der Ursachen auf die Wachstumszerlegung für Österreich. Der Beitrag der Arbeitszusammensetzung und der Rückgang des Wachstums von immateriellem Kapital haben die stärksten Beiträge zum Rückgang des Produktivitätswachstums.
Im zweiten Teil wird die Unternehmensdynamik in Österreich und im internationalen Vergleich dargestellt. Unternehmenseintritte und junge Unternehmen leisten wesentliche Beiträge zur Schaffung von Arbeitsplätzen, Produktivitätswachstum und Innovationstätigkeit. Ein deutlicher Rückgang bei mehreren Indikatoren der Unternehmensdynamik ist im beobachteten Zeitraum 2009 bis 2021 in Österreich sichtbar. Der Rückgang ist stärker als in anderen EU-Ländern. Wichtige Ursachen aus der umfassenden und aktuellen Literatur zur Unternehmensdynamik sind technologische Entwicklungen und der demographische Wandel. Technologische Entwicklungen fördern die Bedeutung immateriellen Kapitals. Immaterielles Kapital kann leichter skalierbar sein und so die Dominanz großer Unternehmen steigern und Eintritt erschweren. Die demographische Entwicklung verringert das Arbeitsangebot und den Pool neuer Unternehmer:innen.
Zitiervorschlag: Weichselbaumer M. (2024). Rückgang des Produktivitätswachstums und Unternehmensdynamik, Report 01/2024, Büro des Produktivitätsrates, https://www.produktivitaetsrat.at/publikationen/reports/2024001.html.
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